BLOCKHEIDE - GMÜND
Auf diesem über 105 ha großem Naturschutzgebiet prägen viele mächtige Granitblöcke, wie Pilzstein, Christophorusstein, Schulerstein, Teufelsbett, sowie die bekannten Wackelsteine das Landschaftsbild. Auch Birkenhaine, Rot Föhre und Heidekraut findet man in dieser kleinstruktuierten Kulturlandschaft. Ähnliche Landschaftsformen findet man erst wieder in Skandinavien. In der Blockheide laden der Aussichtsturm mit Ausstellung und Shop, Schutzhaus mit Labe Station, Kinderspielplatz, Grillplatz und der Teich zum Verweilen ein. Mehrere Themenlehrpfade, Geologisches Freilichtmuseum, Meridianweg (Darstellung 15. Meridian vom Nord- zum Südpol) warten darauf besichtigt zu werden. Weit über die Grenzen bekannt Der Naturpark ist das beliebteste Ausflugziel der Gegend. Attraktion sind die Granitblöcke, die als riesige Steinmonumente Zeugen der geologischen Vergangenheit sind. Zeugin traditioneller Landwirtschaft Mit ihrem parkartigen Charakter ist die Blockheide aber auch ein eindrucksvolles Musterbeispiel für die landschaftlichen Besonderheiten der Ökoregion Waldviertel. Viele Jahre landwirtschaftlicher Nutzung führten zur Entstehung einer alten, bäuerlichen, heideartigen Kulturlandschaft. Das ehemals harmonische Miteinander von Mensch und Natur förderte sogar den Artenreichtum. Wiesen, Felder und ehemalige Hutweiden sind durch Feldraine, Bühel und Hecken, Wollgraswiesen, Schmetterlingsböschungen und Steinmauern eng miteinander vernetzt. Auch die für das Waldviertel charakteristische Landaufteilung in schmale Streifenfluren mit Stufenrainen prägt das Bild des Naturparks.
Biodiversität Der Artenreichtum an Schmetterlingen, Heuschrecken und Vögel ist der reich strukturierten Landschaft und der extensiven Bewirtschaftung zu verdanken. Farbenpracht und Blütenreichtum zeichnen trockene wie feuchte Wiesen aus. Eine Besonderheit sind die seltenen Ackerunkräuter. Ein Vertreter, der Lämmersalat, hat hier sein Hauptverbreitungsgebiet in Österreich.
Zukunft? Leider werden die Heidereste und Magerrasen, derentwegen der Naturpark geschaffen worden ist, immer weniger. Die Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung förderte die Verbuschung, aber auch Aufforstungen mit Fichten, verwandelten die Blockheide stellenweise schon in einen "Blockwald“. Die für den Naturpark Verantwortlichen sind laufend gefordert, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten.
An der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert begann die planmäßig durchgeführte Besiedelung. Vor der Besiedelung war unser Waldviertel von einem dichten artenreichen Mischwald Urwald, dem Nordwald, bedeckt. Diese Urlandschaft wurde konseqent geordnet, um Acker- und Weideland zu gewinnen. Im Gegensatz zu heute wurde Vieh auf Hutweiden gehalten. Die Beweidung der Feldraine, Böschungen und der Bühel erzeugte unsere typische Heidelandschaft. Reste davon gibt es noch in der Blockheide. Das Aufhören der Heidewirtschaft führte dann zur Wiederbewaldung der kargen Heidewiesen und Zwergstrauchheiden mit Rotföhre und Eiche.
Blockheideturm 140 Stufen, Höhe 25,8m
Aussicht Blockheideturm
Weitere Fotos
Sitzgelegenheit für Zwerge
Sitzgelegenheit für Riesen
Hier füllte sich ein aufgelassener Steinbruch mit Grund- und Regenwasser. Die „Mondteiche“ der Blockheide sind auch auf diese Art entstanden. Ein mit Wasser gefüllter Steinbruch ähnelt in manchen Punkten einem echten See. Im Sommer zeigt das Wasser eine typische Temperaturschichtung. Wegen Lichtmangels können Wasserpflanzen in den tiefen Bereichen nicht mehr gedeihen. Es fehlt zumeist eine Flachwasserzone.Nach Auflassung des Steinbruches fanden keine ordnenden menschlichen Eingriffe mehr statt. Der wesentliche Unterschied zu bewirtschafteten Teichen oder Flüssen ist, dass keine Fischart einseitig gefördert wird. So können viele Arten nebeneinander leben und gedeihen, ohne einander zu schaden - eine bunte Lebensgemeinschaft ist entstanden.
Pilzstein
Elefantenstein
Tierfuttertröge
Wasser und Lebensmittelbottiche
Schweinestall
Ehemalige Abbaustätte Im oberen Waldviertel häufig zu findendes Zeugnis traditioneller Steingewinnung, ein typisches Merkmal sind die geraden Bruchkanten. Die Gewinnung mit Keilen findet seit dem Mittelalter statt. Keile (Ritzkeile) werden seit Beginn der Steinverarbeitung im Waldviertel (~12.Jhdt.) verwendet und werden heute nur noch selten eingesetzt. Punschetten (Manderl) wurden nach Einführung der Druckluft zur Steinspaltung eingesetzt, so z.B. von 1938 bis 1988 im Steinbruch „Herschenberg“ Moderne Methoden: Federkeile (Rundkeile): zeitgemäßes Werkzeug zur Granitgewinnung. Steinsägen: Horizontale Sägen bis zu 80 Stahlblätter im Stahlrahmen eingespannt, diese Methode ist bis heute in Verwendung. Diamantkreissägen wurden teilweise schon 1955 verwendet und sind heute als „Blockkreissägen“ in gebrauch. Flammenstrahlgeräte stellen eine seltene Spezialmethode dar und waren von ca. 1965 bis 1985 in Verwendung.
Qarz - ein Material mit der chemischen Formel SiO2 (= Siliciumoxid) Qarz ist farblos und glänzend, Bruchflächen haben die Form von Muschelhälften. Er ist sehr hart, beständig gegenüber Verwitterung und wird nur von Flusssäure angegriffen. Quarz ist ein wichtiger Bestandteil der Gesteine des Waldviertels und der böhmischen Masse. Verwendung findet er als Schmuckstein, Schwingquarz für die Messtechnik, in der Elektroakustik, in der optischen Industrie für Linsen und Prismen, in Quarzelementen, für die Glas- und keramische Industrie sowie in der chemischen Industrie. Als Straßenschotter ist er ungeeignet, da er zu hart und spröde ist.